Natur des Jahres 2023

 

Waldgebiet der Jahre 2023 Kloster Chorin mit großem Berg-Ahron

Das Waldgebiet des Jahres 2023 ist der Choriner Wald. Der um das Kloster Chorin liegende Wald ist etwa 70 Kilometer nordöstlich von Berlin entfernt, im Nordosten Brandenburgs. Er ist Teil des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin. Der Choriner Wald gehört zur ca. 19.400 ha großen Oberförsterei Chorin und ist ca. 8.800 ha groß. Um 1800 war die Gegend weitestgehend entwaldet. Im 19. Jh. begann man mit der Wiederbewaldung. Vor allem wurden Pionierbaumarten, wie die Kiefer, angebaut. Ab dem 20. Jh. wurden Baumarten der natürlichen Waldgesellschaften eingebracht, wie die Rot-Buche und die Eiche.

Der Choriner Wald ist eng verbunden mit der forstlichen Ausbildung. Im Jahr 1830 wurde die "Höhere Forst Lehranstalt" nach Eberswalde verlegt, welche 1821 an der Berliner Universität durch Wilhelm Pfeil gegründet wurde. Seitdem, mit einer Unterbrechung von 1963 bis 1992, dient er als Exkursions- und Übungsobjekt den Studierenden. Am 12. April 1871 wurde die "Preußische Hauptstation für das forstliche Versuchswesen" in Eberswalde gegründet. Infolgedessen wurden über 120 forstliche Versuchsflächen im Choriner Wald für die forstliche Forschung angelegt.

 

Baum des Jahres 2023 Borke der Moor-Birke

Der Baum des Jahres 2023 ist die Moor-Birke (Betula pubescens Ehrh.). Sie kommt in Europa (auch Island) und Asien vor. Dabei bleibt sie in ihrer südlichen Verbreitung im gemäßigten Klima. Da sie mehrere Strategien besitzt, um sich vor extremen Frösten, teilweise unter -40°C, zu schützen, ist sie in Europa auch die nördlichste Baumart. Wie der Name Moor-Birke schon sagt, ist sie eine Baumart der nassen und feuchten Standorte. Sie meidet kalkhaltige und basische Standorte und kommt bevorzugt auf sauren und nährstoffarmen Böden vor. Als typische Licht- und Pionierbaumart besiedelt sie schnell Kahlflächen. So produziert eine solitärstehende Moor-Birke bis zu 4 kg Samen. Nach Abzug der nicht keimfähigen Samen etc., könnten immerhin noch 1,2 Mio. Sämlinge von einer Moor-Birke abstammen. Die Moor-Birke wird ca. 80 Jahre alt, selten 100 bis 130 Jahre. Damit ist sie eine der kurzlebigen Baumarten in unserer Landschaft. Das Holz kann im Innenbereich zum Möbelbau, als Sperrholz und als Drechselholz verwendet werden. Im Außenbereich verrottet es zu schnell.

 

Wildtier des Jahres 2023 Gartenschläfer

Das Wildtier des Jahres 2023 ist der Gartenschläfer (Eliomys quercinus L). Er kommt nur in Europa vor, wobei es in Richtung Osteuropa isolierte Populationen gibt. Obwohl er Gartenschläfer heißt, findet man ihn hauptsächlich in felsigen und steinigen Wäldern. Durch seine "Zorro-Maske" ist er gut vom Siebenschläfer zu unterscheiden. Der nachtaktive Allesfresser ernährt sich von Insekten, Wildfürchten, kleinen Wirbeltieren, Kleinvögeln, Vogeleiern und Samen. Gartenschläfer haben mehrere versteckte Nester, um sich vor Fraßfeinden wie Käuze, Eulen, Mardern und Füchsen zu schützen. In Dtl. ist sein Bestand lückenhaft. Aufgrund des drastischen Rückgangs seines Bestandes in den letzten Jahren steht er bei der Weltnaturschutzunion (IUCN) auf der Vorwarnliste.

Gewicht: 45-140 g (bis 210 g vor Winter mögl.)
Kopf-Rumpf-Länge: 10-17 cm
Schwanzlänge: 8-15 cm
Alter: bis 5 Jahre
Paarungszeit: Mai bis Juli
Tragzeit: 21-23 Tage
Junge: 1-9 (4-6 typisch)
Winterschlaf: Okt.-April

 

Fisch des Jahres 2023 Flussbarsch

Der Fisch des Jahres 2023 ist der Flussbarsch (Perca fluviatilis L.). Auffällig ist seine geteilte Rückenflosse (bei vielen barschartigen zu finden), die Stachelstrahlen der Rücken- und Afterflosse und die rötliche Färbung der Brust- und Bauchflosse. Er kommt in fast ganz Europa (außer Island, Süd-Griechenland und auf der Iberischen Halbinsel mit Ausnahme der Ebro-Stauseen) vor und ist in Russland, auch im asiatischen Teil, weit verbreitet. Dabei ist er nicht auf einen bestimmten Lebensraum angewiesen und kommt in Fließ- und Stehgewässern, im Brackwasser und in Gebirgsgewässern vor. Der Flussbarsch ernährt sich räuberisch im juvenilen Stadium von Zooplankton, später von tierischen Gewässerbodenlebewesen und im adulten Stadium wird er zum Fischjäger, dabei auch kannibalisch. Sein mageres und grätenarmes Fleisch ist eine Delikatesse. Sein Bestand ist nicht gefährdet.

Länge: 20-40 (bis 60) cm
Gewicht: bis 5 kg
Eier: 2.000-300.000
Eiergröße: 1,5-2,5 mm
Laichzeit: März bis Juni
Alter: bis 22 Jahre

 

Pilz des Jahres 2023 Sumpf-Haubenpilz

Der Pilz des Jahres 2023 ist der Sumpf-Haubenpilz (Mitrula palodosa Fr.). Er ist ein Ascomycet, d.h. ein Schlauchpilz, aufgrund der Fortpflanzungsstruktur der schlauchförmigen Asci. Der Fruchtkörper ist gestielt und der Oberteil birnen- bis keulenförmig. Der Stiel ist dünn, hohl und weißlich bis bräunlich gelb. Der obere Teil ist gelb bis orange. Er ist in ganz Europe verbreitet. Man findet ihn verrottendem Laub und Holzstücken, in Wald- und Moorgräben, Quellsümpfen und weiteren Nassstandorten vor. In Tümpeln und Gräben ragen oft nur die Köpfchen aus dem Wasser. Als geselliger Pilz findet man ihn, wo er vorkommt, sehr häufig. Der Sumpf-Haubenpilz ist ungenießbar.

Höhe: ±1-2 cm
Breite: 2-3 mm
Sporen: 10-15 µm lang; 2,5-3 µm breit
Fruchtkörper: April-Juni

 

Blume des Jahres 2023 Kleine Braunelle

Die Blume des Jahres 2023 ist die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris L.). Sie kommt in der gemäßigten bis subtropischen Zone der Nordhalbkugel vor. Dabei bevorzugt sie Halbtrockenrasen, feuchte Wiesen, Weiden oder Ränder von Waldwegen. Im Winter bleibt sie grün. Die Kleine Braunelle gehört zur Familie der Lippenblütler und ist Nahrungsquelle für viele Insekten. Der Blütenstand ist blauviolett und selten weiß. Der Name Braunelle kommt vom verblühten Blütenstand, der braun ist. Die Samen sind klebrig und werden vom Fruchtkelch umschlossen. Bei feuchtem Wetter öffnet sich der Fruchtkelch und durch Regentropfen werden die Samen an der verlängerten Kelchlippe herausgeschleudert. Die klebrigen Samen verbreitet sich aber auch durch anhaften an Tieren. Zusätzlich verbreitet sie sich vegetativ über ihre Rhizome. Aufgrund ihrer ätherischen Öle und Gerbstoffe wird sie als Heilpflanze verwendet. Die Kleine Braunelle ist sehr häufig, jedoch geht auch ihr Bestand schleichend zurück.

Wuchshöhe: 5 - 25 cm
Blüte: Juni bis Sept. (Okt.)
Fruchtreife: ab Aug.

 

Arzneipflanze des Jahres 2023 Echte Salbei

Die Arzneipflanze des Jahres 2023 ist der Echte Salbei (Salvia officinalis L.). Der stark aromatisch riechende Halbstrauch gehört zur Familie der Lippenblütler und ist immergrün. Die von Mai bis Juli blühenden Blüten sind weiß, rosa oder blauviolett. Die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch. Die Blätter und Stängel sind weißfilzig behaart. Der Echte Salbei wird seit Jahrhunderten als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Er hilft bei Sodbrennen und Blähungen und wird bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt. Ihm wird auch eine schweißhemmende Wirkung nachgesagt. Salbei wird in Form von Tee oder Salbeiöl, das aus den Blättern durch Wasserdampfdestillation gewonnene wird, verwendet. In der Küche werden die gehackten Blätter zum Würzen verwendet.

 

 

Übersicht:
Natur des Jahres

Nächste Kategorie:
Downloads

 

Infobox von forst-rast.de