Berechnung der Sortenanteile mittels Bestandessortentafeln

 

Inhalt

  1. Einleitung
  2. Sortenanteile berechnen
  3. Excel-Tabelle zur Berechnung der Sortenanteile
  4. Literaturhinweise

 

1 Einleitung

Die Sortenanteile eines Baumes oder eines Bestandes sind die Sortimente, die nach der Fällung ausgehalten werden. Mittels Sortentafeln werden die Sorten von Einzelbäumen ermittelt, während die Sortenanteile für ganze Bestände mittels Bestandessortentafeln und Sortenertragstafeln ermittelt werden [1][3]. Die Aufstellung von Bestandessortentafeln können durch statistische, synthetische oder kombinierte Verfahren erfolgen [weitere Informationen unter 1].

Da die Sortenanteile von den Aushaltungsvorschriften abhängig sind, können Bestandessortentafeln nur Näherungswerte liefern. So können verschiedene Forderungen an den Mindestzopf eine Verschiebung der Sortenanteile hervorrufen.

Die Bestandessortentafeln von Schöpfer und Daubner (1989) werden in vielen Waldbewertungsrichtlinien der Bundesländer empfohlen, wenn die Sortenanteile unter Berücksichtigung örtlicher Erfahrungen nicht geschätzt werden können.

 

2 Sortenanteile berechnen

Im folgenden Formular können die Sortenanteile nach Schöpfer und Daubner (1989) [2] ermittelt werden. Benötigt werden die Baumart(-engruppe), der Bestandesmitteldurchmesser des ausscheidenden Bestandes und das erwartete Erntevolumen.

 

mittl.
BHD
cm m. R.
Stärkeklassen Sortenanteile
1a
[%]
1b
[%]
2a
[%]
2b
[%]
3a
[%]
3b
[%]
4
[%]
5
[%]
6
[%]
STH.
[%]
IL
[%]
IS
[%]
X
[%]
R
[%]
                             
Ergebnisse
in Efm o. R.:
                           

 

Abkürzungen:
Stärkeklassen BHD
1a 10 bis14 cm
1b 15 bis 19 cm
2a 20 bis 24 cm
2b 25 bis 29 cm
3a 30 bis 34 cm
3b 35 bis 39 cm
4 40 bis 49 cm
5 50 bis 59 cm
6 60 bis 69 cm

STH.: Stammholz (Holz, das als Säge- oder Furnierware verkauft wird. Es ist die Summe der Stärkeklassensorten.)
IL: Industrieholz lang (Rohholz, das mechanisch oder chemisch aufgeschlossen werden soll und länger als 3 m ist.)
IS: Industrieholz kurz (Rohholz, das mechanisch oder chemisch aufgeschlossen werden soll und 1 m bis 3 m lang ist.)
X: X-Holz ist Derbholz, das aufgearbeitet, aber keiner Verwendung zugeführt wird und im Wald verbleibt. (z.B. Holz mit Fäule, das beim Gesundschneiden im Wald verbleibt)
R: Restholz, das nicht als Stamm- oder Industrieholz verkauft wird, aber auch nicht als X-Holz im Wald verbleibt. (z.B. Brennholz)

 

3 Excel-Tabelle zur Berechnung der Sortenanteile

Die auf dieser Seite vorgestellte Ermittlung der Sortenanteile können auch mit einem Tabellenkalkulationsprogramm berechnet werden. Dazu habe ich Ihnen folgende Excel-Datei erstellt: Bestandessortentafeln.xlsx.

In den gelben Feldern des Tabellenblatts "Ein- und Ausgabe" sind die entsprechenden Eingaben zu tätigen. Das Feld für die Baumarten ist ein Dropdown-Menü. Bei Fehleingaben werden Hinweise angezeigt, die die erforderlichen Korrekturen erläutern.

Sollten in Ihrem Wald oder Forstbetrieb abweichende Erfahrungswerte vorliegen, besteht die Möglichkeit, die Sortenanteile in den Tabellenblättern der Baumarten zu ändern. Beachten Sie, dass in der Zeile 2 dieser Tabellenblätter Berechnungen durchgeführt werden. Um einen Ausdruck der Sortentafeln zu ermöglichen, ohne dass die berechneten Werte angezeigt werden, wurde die Schriftfarbe auf weiß gesetzt.

Bitte dokumentieren Sie Änderungen von Formeln, Sortenanteilen und sonstige wesentliche Veränderungen im Impressum.

 

4 Literaturhinweise

  1. Erteld, W., Hengst, E. (1966): Waldertragslehre, 1. Auflage, Neumann Verlag, 332 S.
     
  2. Schöpfer, Daubner (1989): Bestandessortentafeln, entnommen aus der Waldwertermittlungsrichtlinie Sachsen (WaldwertR 2000), Herausgegeben vom Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, Referat Waldbau, Waldschutz, Redaktion: Sächsische Landesanstalt für Forsten, Fachbereich 1 Forstplanung
     
  3. Wenk, G., Vaidotas, A., Šmelko, Š. (1990): Waldertragslehre, 1. Auflage, Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH Berlin, 448 S.

 

 

Siehe auch 🔗

 

 

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