Die Winkelzählprobe ist ein Messverfahren im Wald, um die bodendeckende Holzfläche in 1,3 m Höhe je Hektar zu messen. Bei diesem Verfahren, das von Bitterlich 1948 veröffentlicht wurde, werden mehrere systematisch verteilte Punkte im Wald gewählt, auf denen man sich mit dem Bitterlich-Stab oder Spiegel-Relaskop dreht und alle anvisierten Bäume zählt, die genauso dick oder dicker sind als das Messblättchen. Das Ergebnis wird in m²/ha angegeben und heißt Bestandesgrundfläche. Es dient zur Berechnung des Bestockungsgrades, des Holzvolumens und vielem mehr.
Um mit Hilfe von Ertrags- bzw. Massentafel Berechnungen durchführen zu können, werden außer der WZP noch das Alter und die Bestandeshöhe benötigt.
Man nehme einen Faden (ca. 60 cm Länge) und ein Blech mit einer Breite von exakt 1cm. In das Blech wird ein Loch gebohrt und der Faden durchgefädelt. Auf beiden Seiten je einen Knoten machen, sodass das Blech fixiert ist.
Die Länge des Fadens richtet sich nach dem Zählfaktor:
Diese Längen werden auf dem Faden mit wasserfestem Stift markiert.
Die Winkelzählprobe wird wie folgt durchgeführt:
Abb. 1: Das Bild zeigt die Visierlinie zum Baum in 1,3 m Höhe.
Abb. 2: Das Bild zeigt die Sicht über das Messblättchen. Der erste Baum wird mitgezählt, der Zweite ist ein Grenzbaum und der Letzte wird nicht mitgezählt.
Folgende Regeln sind bei der WZP zu beachten:
Der Abstand zwischen den im Quadratverband angeordneten Winkelzählprobenpunkte ist abhängig von der Zählbreite und der Gesamtbestandesfläche. Im folgenden Formular kann der Abstand zwischen den WZP`s berechnet werden. Folgende Formeln werden verwendet:
Zählbreite 1: a = 68 + 2√F
Zählbreite 2: a = 58 + 2√F
Zählbreite 4: a = 48 + 2√F
wobei a die Abstände der Probenkreismittelpunkte sind und F die Aufnahmeflächengröße ist.
Alle Ergebnisse der Winkelzählproben eines Bestandes werden nach Baumart getrennt arithmetisch gemittelt. Das Ergebnis sind die Grundflächen der einzelnen Baumarten in m²/ha.
Anschließend wird mithilfe der Ertragstafel der Bestockungsgrad und der Vorrat berechnet. Diese Berechnungen können hier online durchgeführt werden.
Literaturhinweis
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